Filter schließen
Filtern nach:

Draußen Zuhause

Wer eine neue Terrasse plant, der hat bei der Entscheidung über den Bodenbelag die Qual der Wahl. Und steht dabei gleich zu Beginn vor der Frage: Welche Materialien eignen sich eigentlich für welche Terrasse und was hat die Lage der Terrasse mit den Materialeigenschaften zu tun?

Besonders wichtig im Außenbereich sind natürlich Trittsicherheit, Rutschfestigkeit und Frostsicherheit. Darüber hinaus ist von Bedeutung, ob die Fläche auch im Winter genutzt werden und deshalb resistent gegenüber Streusalz sein soll, ob sie ausschließlich einer Belastung durch Begehen ausgesetzt sein oder auch befahren werden soll.

Soweit es die Rutschfestigkeit betrifft, sollte im Außenbereich die Rutschfestigkeitsklasse R10 nicht unterschritten werden; auch R11 kann sich im privaten Außenbereich empfehlen. Dabei sollte man allerdings auch im Hinterkopf haben, dass steigende Rutschfestigkeit mit entsprechend raueren und somit schwieriger zu reinigenden Oberflächen verbunden ist.

Für Individualisten

Mit all seinen verschiedenen Strukturen, Aderungen und Nuancen bedient Naturstein nahezu alle Geschmäcker und bringt ein Stück jahrtausendealter und unvergänglicher Natur in unsere Wohlfühloasen. Hierbei ist jeder Stein ein Unikat. Je nach Art, Abbaugebiet und -zeitpunkt zeichnen unterschiedliche Farbnuancen und Strukturen den Naturstein aus. Deswegen sollte bei der Verlegung immer Material aus verschiedenen Paletten gemischt werden. So erhält man ein über die Gesamtfläche gesehen gleichmäßiges Erscheinungsbild. Je nach Lage der Terrasse empfehlen sich verschiedene Arten von Naturstein. Auf einer schattigen Nordterrasse beispielsweise dürfte die Verwendung von Gesteinen mit hoher Dichte angesagt sein; weniger günstig ist hier der Einsatz von offenporigen Gesteinen wie bspw. Travertinen, in deren charakteristischen „Löchern“ sich auf schattigen Flächen schnell Moose ansetzen. Mit einer normalen PKW-Last befahrbar sind kleinformatige Natursteine – Pflastersteine – in der Regel ab einer Materialstärke von 5 cm. Zu den streusalzbeständigen Vertretern des Natursteins gehören u.a. Granite und Basaltgesteine, wie unser Artic White, North Grey und Basalto. Für deren Reinigung eignen sich am besten Wasser und Schrubber, bei hartnäckigeren Verschmutzungen säurefreie, für Naturstein geeignete Reiniger. Auf die Verwendung eines Hochdruckreinigers sollte man jedoch verzichten, da der Wasserstrahl die Oberflächenstruktur der Steine verändert.

Für das etwas kleinere Budget

Im Vergleich zu Natursteinen etwas günstiger sind Terrassenplatten aus Beton. In den letzten Jahren hat sich hier einiges in Sachen Design getan. Längst sind Betonplatten nicht mehr eintönig grau. Von Holzoptik bis zur Natursteinimitation ist vielmehr alles vertreten. Produktionsbedingt weisen Betonsteine chargenweise unterschiedliche Farbnuancen auf. Daher sollte auch hier bei der Verlegung aus den gelieferten Paletten gemischt verlegt werden, um ein einheitliches Farbspiel zu erzielen. Bei richtiger Pflege sind auch Betonplatten langlebig und behalten ihre Farbe über einen langen Zeitraum. Für den Außenbereich ausgewiesene Platten sind in der Regel frostsicher. Im Winter sollte aber der Verwendung von Streusplitt oder Granulat gegenüber dem Einsatz von Salz der Vorzug gegeben werden. Soll die Fläche befahrbar sein, so gilt auch hier, dass mit kleinformatigen Betonsteinen – Pflastersteinen – in einer Stärke von mindestens 8 cm gearbeitet werden sollte.

Der aktuelle Trend

Der absolute Trend geht zu Terrassenplatten aus Feinsteinzeug. In Sachen Optik sind hier nahezu keine Grenzen mehr gesetzt. Von Platten in Holzoptik, die auch in Formaten mit Längen von maximal 1,20 m täuschend echt wirken, bis hin zu Platten in perfekt imitierter Natursteinoptik ist alles dabei. Dazu sind Feinsteinzeugplatten aufgrund ihrer Herstellung sehr pflegeleicht, da sie mit 0,5 % eine äußerst geringe Wasseraufnahme haben und somit auch kaum Schmutzpartikel aufnehmen – ideal also für schattig gelegene Flächen, bei denen sich in offenporigen Platten gern Moose oder Grünspan ansetzen. Sie sind frostsicher, unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, Streusalz und Säuren sowie überaus einfach zu verarbeiten. Preislich sind Terrassenplatten aus Feinsteinzeug häufig günstiger als ihre Natursteinvorbilder und dabei dünner und vor allem leichter als Beton – also auch die perfekte Alternative für Dachterrassen oder Balkone, bei denen man 1. alles hinschleppen muss und 2. häufig bei der Belastung der tragenden Konstruktionen eingeschränkt ist.